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Schlechte Schüler nicht abstempeln! Dachdecker Kesting in Meineringhausen wird für besondere Förderung des Nachwuchses ausgezeichnet. "Ich nehme den ganzen Menschen in den Blick": Uwe und Karin Kesting nahmen gestern das Zertifikat von Rainer Kesper und Manfred Hamel entgegen. Foto: Theresa Demski Fast 70 Auszubildende hat der Dachdeckerbetrieb Kesting in Meineringhausen in seiner Geschichte ausgebildet – darunter Jugendliche mit schlechten Prognosen, aber großem Engagement. Der Blick auf den ganzen Menschen hat sich für die Geschäftsführer bewährt. VON THERESA DEMSKI Korbach - Meineringhausen. Wenn Uwe Kesting in dem Briefkasten des Familienbetriebes in Meineringhausen eine Bewerbung findet, dann nimmt er sich Zeit. "Wir gucken dann nicht so auf die Noten", sagt der Dachdeckermeister. Denn in den vielen Jahren haben er und Bruder Bernd eine wichtige Erfahrung gemacht: "Man muss sich den ganzen Menschen angucken und nicht nur seine Noten." Und so hält es die Familie seit jeher. Bewerber werden zum Gespräch eingeladen – auch die mit schlechten Noten und schlechten Prognosen. "Alle Jugendlichen verdienen eine Chance", ist Uwe Kesting sicher, der gemeinsam mit Bruder Bernd die Geschäfte führt. Wie sehr will ein junger Mensch den Ausbildungsplatz? Wie steht es um sein handwerkliches Geschick? Und welche Lebensgeschichte bringt er mit? Uwe Kesting will die jungen Menschen, die ihm im Büro gegenübersitzen, kennenlernen. Und deswegen bietet er ihnen für gewöhnlich einen Praktikumsplatz an. Zwei Wochen lang dürfen die Bewerber zeigen, was sie können. Das galt für einen Jugendlichen, der die Schule nur mit Ach und Krach geschafft hatte, für Menschen mit Lernbehinderung, die sich im Rahmen eines Förderprogrammes der Agentur für Arbeit bewarben, für ältere Bewerber, die nach mehreren gescheiterten Versuchen nach einer letzten Chance suchten oder für Frauen, die nur ganz selten als Dachdeckerinnen arbeiten: Uwe Kesting sah in ihnen etwas, für das sich viele andere nicht mehr die Mühe gemacht hatten. Er entdeckte den unbedingten Willen. So entpuppten sich Bewerber mit schlechten Zeugnissen als fleißige Helfer auf den Dächern, und längst aufgegebene Schüler brannten plötzlich für die Aufgaben, die ihnen anvertraut wurden. "Am Ende des Praktikums bitten wir unsere Mitarbeiter, den Bewertungsbogen auszufüllen", sagt Karin Kesting, "schließlich haben sie in den zwei Wochen einen Einblick in die Arbeit der Praktikanten bekommen." Und, ergänzt ihr Mann, unsere Mitarbeiter sind es am Ende auch, die den meisten Kontakt mit den Auszubildenden haben. Der Bewerber, der im Praktikum die beste Arbeit geleistet und den besten Eindruck hinterlassen hat, bekommt die Stelle. Jedes Jahr stellen die Kestings einen Auszubildenden für den Dachdeckerberuf ein, jedes zweite Jahr einen Azubi zur Bürokauffrau oder zum Bürokaufmann. Fachkräfte ausbilden "Damit sind ein Drittel aller Mitarbeiter Auszubildende", lobt Rainer Kesper von der Agentur für Arbeit. Quantität und Qualität befänden sich bei Kestings auf einem hohen Niveau, denn viele Innungssieger und Landessieger würden aus dem Betrieb in Meineringhausen kommen. So überreichte er der Familie Kesting gestern gemeinsam mit Kollege Manfred Hamel eine Auszeichnung für besondere Nachwuchsförderung (siehe Kasten). "In Zeiten des Fachkräftemangels befinden sich die Betriebe in einem Wettbewerb um die besten Ausbildungsplätze", erklärte Hamel. Gleichzeitig machte er aber Mut, sich auch für Jugendliche einzusetzen, die keine guten Noten mitbringen würden. "Oft steckt in ihnen ein großes handwerkliches Talent", betonte er. Für junge Menschen, die im Alltag der Berufsschule Probleme hätten, gebe es Programme der Agentur, die 2012 rund 300 Schüler in Anspruch genommen hätten. Familie Kesting ist mit ihrer Auswahl bisher gut gefahren: Seit 20 Jahren hat kein Azubi mehr die Ausbildung abgebrochen, und viele der insgesamt rund 70 Auszubildenden sind seit 1922 im Betrieb geblieben. Dann ergänzt Uwe Kesting lachend: "Und die Arbeit mit den jungen Leuten macht Spaß." © WLZ - 17.04.2013

Arbeiten bei Kesting GmbH

Schlechte Schüler nicht abstempeln! Dachdecker Kesting in Meineringhausen wird für besondere Förderung des Nachwuchses ausgezeichnet. "Ich nehme den ganzen Menschen in den Blick": Uwe und Karin Kesting nahmen gestern das Zertifikat von Rainer Kesper und Manfred Hamel entgegen. Foto: Theresa Demski Fast 70 Auszubildende hat der Dachdeckerbetrieb Kesting in Meineringhausen in seiner Geschichte ausgebildet – darunter Jugendliche mit schlechten Prognosen, aber großem Engagement. Der Blick auf den ganzen Menschen hat sich für die Geschäftsführer bewährt. VON THERESA DEMSKI Korbach - Meineringhausen. Wenn Uwe Kesting in dem Briefkasten des Familienbetriebes in Meineringhausen eine Bewerbung findet, dann nimmt er sich Zeit. "Wir gucken dann nicht so auf die Noten", sagt der Dachdeckermeister. Denn in den vielen Jahren haben er und Bruder Bernd eine wichtige Erfahrung gemacht: "Man muss sich den ganzen Menschen angucken und nicht nur seine Noten." Und so hält es die Familie seit jeher. Bewerber werden zum Gespräch eingeladen – auch die mit schlechten Noten und schlechten Prognosen. "Alle Jugendlichen verdienen eine Chance", ist Uwe Kesting sicher, der gemeinsam mit Bruder Bernd die Geschäfte führt. Wie sehr will ein junger Mensch den Ausbildungsplatz? Wie steht es um sein handwerkliches Geschick? Und welche Lebensgeschichte bringt er mit? Uwe Kesting will die jungen Menschen, die ihm im Büro gegenübersitzen, kennenlernen. Und deswegen bietet er ihnen für gewöhnlich einen Praktikumsplatz an. Zwei Wochen lang dürfen die Bewerber zeigen, was sie können. Das galt für einen Jugendlichen, der die Schule nur mit Ach und Krach geschafft hatte, für Menschen mit Lernbehinderung, die sich im Rahmen eines Förderprogrammes der Agentur für Arbeit bewarben, für ältere Bewerber, die nach mehreren gescheiterten Versuchen nach einer letzten Chance suchten oder für Frauen, die nur ganz selten als Dachdeckerinnen arbeiten: Uwe Kesting sah in ihnen etwas, für das sich viele andere nicht mehr die Mühe gemacht hatten. Er entdeckte den unbedingten Willen. So entpuppten sich Bewerber mit schlechten Zeugnissen als fleißige Helfer auf den Dächern, und längst aufgegebene Schüler brannten plötzlich für die Aufgaben, die ihnen anvertraut wurden. "Am Ende des Praktikums bitten wir unsere Mitarbeiter, den Bewertungsbogen auszufüllen", sagt Karin Kesting, "schließlich haben sie in den zwei Wochen einen Einblick in die Arbeit der Praktikanten bekommen." Und, ergänzt ihr Mann, unsere Mitarbeiter sind es am Ende auch, die den meisten Kontakt mit den Auszubildenden haben. Der Bewerber, der im Praktikum die beste Arbeit geleistet und den besten Eindruck hinterlassen hat, bekommt die Stelle. Jedes Jahr stellen die Kestings einen Auszubildenden für den Dachdeckerberuf ein, jedes zweite Jahr einen Azubi zur Bürokauffrau oder zum Bürokaufmann. Fachkräfte ausbilden "Damit sind ein Drittel aller Mitarbeiter Auszubildende", lobt Rainer Kesper von der Agentur für Arbeit. Quantität und Qualität befänden sich bei Kestings auf einem hohen Niveau, denn viele Innungssieger und Landessieger würden aus dem Betrieb in Meineringhausen kommen. So überreichte er der Familie Kesting gestern gemeinsam mit Kollege Manfred Hamel eine Auszeichnung für besondere Nachwuchsförderung (siehe Kasten). "In Zeiten des Fachkräftemangels befinden sich die Betriebe in einem Wettbewerb um die besten Ausbildungsplätze", erklärte Hamel. Gleichzeitig machte er aber Mut, sich auch für Jugendliche einzusetzen, die keine guten Noten mitbringen würden. "Oft steckt in ihnen ein großes handwerkliches Talent", betonte er. Für junge Menschen, die im Alltag der Berufsschule Probleme hätten, gebe es Programme der Agentur, die 2012 rund 300 Schüler in Anspruch genommen hätten. Familie Kesting ist mit ihrer Auswahl bisher gut gefahren: Seit 20 Jahren hat kein Azubi mehr die Ausbildung abgebrochen, und viele der insgesamt rund 70 Auszubildenden sind seit 1922 im Betrieb geblieben. Dann ergänzt Uwe Kesting lachend: "Und die Arbeit mit den jungen Leuten macht Spaß." © WLZ - 17.04.2013

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